Nepal hat eine ungeheurere Vielfalt an Volksgruppen, Natur und Lebensweisen. Die meisten der Leserinnen und Leser kennen Nepal als Land des höchsten Berges der Erde. Der Mount Everest ist aber nicht das wirkliche Nepal. Er verdient die Bezeichnung „Erfolgreiches Geschäftsmodell“ weil er eine hervorragende Einnahmequelle ist. Sicher wichtig für den Tourismus, nicht aber für die Menschen. Vorstandsmitglieder von Little Hope bereisen seit über 30 Jahren Nepal und jeder Besuch ist anders. Es ist ein Erlebnis über die Dörfer zu wandern, Menschen und Kulturen zu erleben und man ist dankbar für die Freundlichkeit der Menschen. In diesen 30 Jahren hat sich das Land völlig verändert. Was die Menschen in dieser Zeit an Umwälzungen mitgemacht haben entspricht 150 Jahren in Deutschland. Seit hunderten von Jahren herrschten Königsdynastien, bis zum Jahr 2008 wurde der König in der Hindu Monarchie als Gottheit verehrt. Nach der Revolution war plötzlich alles anders. Der Großteil der gläubigen Hindus war von einem Tag auf den andern ohne Orientierung. Die Maoisten die für über zehntausend Tote verantwortlich sind, verschwanden. Bis zur Einführung der Demokratie dauerte es danach nochmals 8 Jahre. Die mächtigen Familien im Land nutzen die regierungslose Zeit um ihre Macht auszubauen und noch reicher zu werden. Der Kontakt der Herrschenden zu armen ländlichen Bezirken ging völlig verloren. Die Verwaltung im Land wurde immer mehr aufgebläht, was viele Vorgänge verlangsamte. Staatliche Schulen erhielten weniger Geld, was zu einer Inflation von Privatschulen führte. Die Bauern verarmten noch mehr, auch weil das Leben immer teurer wurde. Lebensmittelpreise hatten in den letzten 20 Jahren eine Steigerung von rund 100%. Das wiederum führte dazu, dass ein Großteil der männlichen Bevölkerung im Ausland Arbeit annahm um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. Damit war etwas mehr Geld da, aber die Familien waren zerrissen und verarmten jetzt nicht nur ökonomisch sondern auch noch sozial. Das große Erdbeben im Jahr 2015 hat das Gefälle zwischen Arm und Reich nochmals extrem weiter zugunsten der reichen Schichten verschoben